15.09.2020 – Das Kantonale Labor der Gesundheitsdirektion und das Amt für Abfall, Wasser, Energie und Luft (AWEL) haben heute ein Dossier über den Zustand des Grund- und Trinkwassers im Kanton Zürich den Medien präsentiert. Darin werden bezüglich des Pflanzenschutzmittels Chlorothalonil auch Daten zu Wallisellen ausgewiesen. Die gute Nachricht: Das Kantonale Labor Zürich hält fest, dass das Trinkwasser in Wallisellen «bedenkenlos konsumiert» werden kann.
Abbauprodukte des Pflanzenschutzmittels Chlorothalonil sind im Grundwasser des Schweizer Mittellandes überall dort nachweisbar, wo intensiv Landwirtschaft betrieben wird. Ende 2019 setzte das Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen (BLV) den erlaubten Höchstwert im Trinkwasser für Chlorothalonil-Abbauprodukte herab. Seither ist die Konzentration von einem der Abbauprodukte mit der Bezeichnung R471811 in unserem Trinkwasser teilweise zu hoch.
Da in der Schweiz sehr hohe Sicherheits- und Qualitätsansprüche an das Trinkwasser gestellt werden, sind die Pflanzenschutzmittelrückstände streng geregelt. Die für Trinkwasser festgelegten Höchstwerte sind im Sinne der Vorsorge sehr tief angesetzt und entsprechen dem gerade noch Messbaren – nämlich ein Zehnmillionstel Gramm pro Liter.
Ein Stoff, der wie Chlorothalonil rund 50 Jahre in der Landwirtschaft im Einsatz war, verschwindet nicht plötzlich. Aber mit dem landesweiten Chlorothalonil-Verbot, das seit dem 1. Januar 2020 gilt, werden die Chlorothalonil-Abbaustoffe im Grundwasser zurückgehen. Unsere Wasserlieferantin, die Gruppenwasserversorgung Lattenbuck, traf bereits Ende August 2019 Sofortmassnahmen zur Senkung der Werte. Zwei Grundwasserpumpwerke wurden stillgelegt und dem Wassernetz täglich rund 8‘000 Kubikmeter unbelastetes Fremdwasser, in der Regel Quell- oder Zürichseewasser, über die Zuleitung beim Reservoir Tambel beigemischt.
Die Messungen des kantonalen Labors zeigen, dass es in einigen Gemeinden im Kanton Zürich trotz der Sofortmassnahmen noch zu Überschreitungen des vom Bund gesetzlich festgelegten Höchstwertes bei R471811 kommt. Auch bei einer der zwei in Wallisellen entnommenen Proben wurde der Höchstwert überschritten. Allerdings liegen die Werte nur knapp über dem Höchstwert. Das in unserer Gemeinde gelieferte Trinkwasser kann bedenkenlos konsumiert werden. Diese Einschätzung teilt auch das Kantonale Labor Zürich. Update 11.01.2021: Von die werke Anfang Januar 2021 in Auftrag gegebene Probeentnahme sind alle unter dem Höchstwert.
die werke sieht es als Aufgabe, ihren Wasserbezügern reines Wasser einzuschenken. Deshalb informieren wir, in Absprache mit der Gruppenwasserversorgung Lattenbuck, weiterhin transparent über die Situation und Massnahmen in Wallisellen.