Trotz weniger sonniger Tage können Solaranlagen auch im Winter dazu beitragen, nachhaltigen Strom und Wärme zu produzieren.
Strom ist gleich Strom, ob im Sommer oder Winter, zumindest physikalisch gesehen. Warum gibt es also einen Unterschied zwischen Sommer und Winterstrom? Der Stromverbrauch ist im Winter höher. Das liegt am grösseren Bedürfnis nach Licht und Wärme in der kalten Jahreszeit. Strassenbeleuchtung, Warmwasser oder Licht in den Wohnungen sind nur einige Beispiele dafür – und bei uns allen zu finden. Die Herausforderung: Wie können wir den höheren Bedarf möglichst nachhaltig und unabhängig decken? Nachhaltig, um die Ziele der Energiestrategie 2050 zu erreichen, und unabhängiger von Stromimporten, die in Zukunft weniger werden.
Speichermöglichkeiten, die im Sommer produzierte Stromüberschüsse für den Winter konservieren, sind seit einigen Jahren im Fokus der Wissenschaft. Das Zusammenspiel aus erneuerbaren Energielieferanten wie Biogas, Wind und Wasser wird untersucht. Stauseen und Flusskraftwerke spielen in der Schweiz für den Winterstrom bereits eine grosse Rolle. Doch auch die Solarenergie passt besser in den Winter, als man vielleicht annehmen würde. Ihr Potenzial ist gross: Das Bundesamt für Energie (BFE) rechnet damit, dass bei konsequenter Nutzung von Hausdächern und Fassaden 40-mal mehr Solarstrom produziert werden kann als heute. Solaranlagen in den Bergen liegen meist über der Nebelgrenze und produzieren durch die stärkere Sonneneinstrahlung und deren zusätzliche Reflektion im Schnee auch im Winter ordentlich Strom.
Auch im Flachland sorgen innovative Projekte dafür, dass Solarstrom zu einer wichtigen Energiequelle geworden ist. Die K3 Handwerkcity in Wallisellen versorgt sich beispielsweise mittels einer Kombination von grosser Solaranlage, Wärmepumpe und Blockheizkraftwerk auch im Winter nahezu selbst. An einem sonnigen Novembertag produziert die Solaranlage 330 kWh Strom. Was davon nicht in die Wärmespeicher für Heizung und Warmwasser fliesst, wird unseren Kundinnen und Kunden über unser Stromnetz als lokale Energie «strom wallisellen» angeboten. So zeigt sich, dass die Herausforderung Winterstrom mit innovativen Konzepten angegangen werden kann. Für die Energiestrategie 2050 sind wir damit auf dem richtigen Weg.